Freitag, 6. Januar 2023
ChatGPT
Write a poem about Munich

Munich, city of beauty and light
Where the air is crisp and the beer is just right
From the glistening roofs of the churches to the rows of pubs
This city has a spirit that is nothing but love

The Marienplatz bustles with energy and life
As locals and tourists alike embrace the lively strife
The Hofbräuhaus, a beacon of Bavarian cheer
A place to gather, drink, and make memories clear

But Munich is more than just beer and cheer
It's a city of culture, history, and dear
From the stunning Nymphenburg Palace to the haunting Dachau
This city has a depth that will leave you in awe

So if you ever find yourself in this beautiful place
Take a stroll, explore, and let yourself embrace
The magic of Munich, a city that's truly grand
A place where you'll find yourself wanting to stand.

Now one in Geman

München, Stadt der Bayern
Heimat der Weißwurst und des FC Bayern
Wo die Glocken der Frauenkirche läuten
Und das Oktoberfest die Massen begeistert

Die Allianz Arena leuchtet in der Nacht
Während im Englischen Garten die Surfer ihre Bahnen ziehen
In der Altstadt trifft man auf Kunst und Geschichte
In den Museen und Galerien der Stadt

Doch München ist mehr als nur Bier und Fußball
Es ist auch eine Stadt der Natur und des Friedens
Der Nymphenburg-Park und der Starnberger See
Sind Orte der Erholung und des Rückzugs

München, meine geliebte Heimatstadt
Ich schätze deine Vielfalt und deine Kultur
Du bist ein Schatz in Bayern, der niemals schwindet
Eine Stadt, die immer in meinem Herzen bleibt.

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Das ist also KI: Aneinandergereihte Platitüden, auf Englisch reimt es sich zumindest. Dachau-awe (Aua!)

Wie ist das wohl mit echten Gedichten?

Name the shortest poem written by Ungaretti

Meine menschliche Intelligenz weiß:

"M'illumino / d'immenso" ist das kürzeste und berühmteste Gedicht des italienischen Lyrikers Giuseppe Ungaretti. Ingeborg Bachmann übersetzte es als: "Ich erleuchte mich / durch Unermessliches".

Was sagt die KI von ChatGPT?

Italian poet Giuseppe Ungaretti is known for writing short, concise poems that often convey a powerful emotional punch. One of his shortest poems is "Veglia," which consists of only three words: "Sono un poeta." This translates to "I am a poet" in English.

Another famous short poem by Ungaretti is "Soldati," which consists of only four words: "Voi ch'entrate qui, lasciate ogni speranza." This translates to "You who enter here, abandon all hope" in English.


Äh nö: Das erste Gedicht ist sicher nicht sein kürzestes, und der Text völlig falsch:

Veglia

Un’intera nottata
Buttato vicino
A un compagno
Massacrato
Con la bocca
Digrignata
Volta al plenilunio
Con la congestione
Delle sue mani
Penetrata
Nel mio silenzio
Ho scritto
Lettere piene d’amore

Non sono mai stato
Tanto
Attaccato alla vita.

Wache

Eine volle Nachtwache
geduckt im Graben neben
dem massakrierten
Kameraden,
mit dem Mund,
der grinste,
dem Schädel im Vollmond,
mit der Blutleere
seiner Hände,
halb mir zugereckt
in die Stille,
habe ich
Liebesbriefe geschrieben.

Nie war ich je
so tief
im Leben verwurzelt.

Und das zweite? "Soldati" ist zwar ein kurzes Gedicht von Ungaretti, aber mit völlig anderem Text:

Bosco di Courton luglio 1918

Si sta come
d’autunno
sugli alberi
le foglie.

Soldaten
Bosco di Courton, Juli 1918

Wir sind wie
die Blätter
an den Bäumen
im Herbst.

Der Text, den ChatGPT zitiert, besteht weder aus nur vier Worten, noch ist er von Ungaretti, sondern natürlich aus Dantes Inferno, und dazu noch verdreht zitiert. Korrekt ist: Lasciate ogni speranza, voi ch'entrate.

Künstliche Intelligenz? Auweia.



Montag, 26. September 2022
42 Jahre Oktoberfestattentat
Die Bilder verblassen nie. Auch nicht die Tatsache, dass der ehrenwerte Herr Strauß ("und seine Mitsträuße", wie es Herbert Wehner so treffend formulierte), noch am Vormittag des nächsten Tages das Attentat der RAF in die Schuhe schieben wollte.

Dabei wusste es der Staatsschutz, der mich (als Erstversorger vor Ort) am frühen Morgen einzuschüchtern zu suchte, längst besser. Wer was wann wusste wäre schon verdammt interessant.

Mag Oberbürgermeister Reiter mal wieder bei der Gedenkstunde vor Ort (der ich fernblieb) pflichtschuldigst die komplette Aufklärung fordern, es wird sie nicht geben. Es gäbe zu viele böse Überraschungen.

Nur soviel: 2020 räumte der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) ein, Strauß habe die Gefährlichkeit der WSG (Wehrsportgruppe Hoffmann) damals "völlig unterschätzt".

Äh, nein, hat er nicht.



Samstag, 17. September 2022
17 Tage Drogenparty


Um 12 Uhr hat die "Wiesn" begonnen. Viele Besucher waren schon vor dem Ausschank der ersten Maß besoffen. Immerhin wird auf Polyesterdirndl und -lederhosen gekotzt. Kein Verlust.

Anfahrt (MVV) nur mit Maske. In die dumpfigen Zelte dann ohne, zum "Layla"-Grölen.

Seit dem Attentat 1980 ist für mich das Oktoberfest kein Thema mehr. Ich feiere erst dessen Ende am 4. Oktober. Und wer mir vor die Haustüre reihert, muss mit einem Eimer sehr kalten Wassers aus großer Höhe rechnen.



Montag, 18. Juli 2022
Transgedöns auf dem CSD in München


Abends auf dem Marienplatz, Musik wummert, leicht bekleidete Menschen aller Geschlechter tanzen.

Ich will ja eigentlich nur nach Hause und bin kleidungsmäßig als Hetero geoutet.

Plötzlich bauen sich zwei Personen mit unübersehbar männlichen Geschlechtsmerkmalen und sehr knapper (weiblicher?) Bekleidung vor mir auf und brüllen mir ins Gesicht: Transfrauen sind Frauen!

Ich muss wohl etwas verloren geguckt haben, da drehen sich zwei Frauen mit Lesbenfahne nach mir um, lächeln mich an und sagen: "Typisch Mann halt!"

Jetzt müssen wir alle lachen, und ich unterhalte mich ein wenig mit den beiden, die zum Thema "Trans" eine eigene Meinung haben.

Nun ja, Hauptsache Spaß.



Donnerstag, 17. Februar 2022
60 Prozent Mieterhöhung
Ein Bekannter von mir führt seit über 30 Jahren ein freundliches Lokal. Billig war seine Miete schon lange nicht mehr, aber er hat auch während der Pandemie immer pünktlich bezahlt. Nun ist er gerade am Umbauen. Und bekommt eine Mieterhöhung von 60%. Trotz vorher anderslautender mündlicher Zusagen.

Völlig unmöglich zu stemmen, und aufgrund der bereits eingeleiteten Bauarbeiten der komplette Ruin.

Wer diese Existenzvernichtung betreibt?

"Unsere Werbebotschaften haben sich in den letzten zwei Jahren verändert. Wir wollen uns stärker als Institutsgruppe positionieren, die den Menschen dabei hilft, das Leben einfacher zu gestalten. Diese Botschaft steht für uns aktuell im Vordergrund."



Mittwoch, 3. November 2021
Zwei Millionen Euro


Am Freitag rief das "noble" Immobilienbüro wieder an. Sie hätten einen Käufer für meine Wohnung, der "eins-sieben" zahlen würde.

Man kann Leute, die einem 1,7 Mio Euro bieten, nicht einfach wegdrücken.

Ich denke darüber nach, sage ich. Bis Montag sagt er, es eilt. Montag ist Feiertag, sage ich. Achso, dann bitte Dienstag. Gut.

Am Samstag war ich lange spazieren und nachdenken. Mein Umfeld sagt, natürlich "musst" du verkaufen, so ein Angebot gibt es nicht wieder. Der Makler hatte das auch gesagt. Allerdings schon, als er "eins-drei" bot.

Wenn ich verkaufe, brauche ich eine neue Bleibe. Ich könnte mieten und viel Geld haben (wozu?), das in der Inflation und durch Mietzahlungen zusammenschmilzt oder kaufen.

Ich gucke also, was es gibt. Was mir gefällt (s.o.) ist unverkäuflich oder kostet Mondpreise. Was mir nicht gefällt, kostet fast soviel wie meine Wohnung.

Und das wenige, was meine Wohnung adäquat ersetzen könnte, kostet mehr.

Kaufen in München? Vergessen! Schon halte ich den Preis für meine Wohnung nicht mehr für absurd.

Sicher, in Italien - nicht an den bayrischen Seen - bekomme ich dafür eine Villa. Brauche ich eine Villa? Ein tolles Urlaubshotel tut es auch.

Ich spaziere durch das Herbstlaub, und am Abend ist es entschieden. Ich verkaufe nicht. Natürlich könnte der Wert in Zukunft fallen. Aber in der 1A-Altstadtlage kaum. Es gibt zuviel Geld und zuwenig Angebot. Selbst wenn, auch egal. Es bleibt immer mehr als genug, um in Würde bis zum Ende zu leben. Und mehr bedarfs nicht.

Am Dienstag will ich anrufen, aber er kommt mir zuvor. Nassforsches Gutelaunesprech: "Wann können wir den Kaufvertrag abschließen?" Gar nicht, sage ich. Gefühlte 20 Sekunden Stille, dann ein gequältes: "Ich rede noch mal mit dem Kunden."

Bevor ich sagen kann, bemühen Sie sich nicht, hat er schon aufgelegt.

Zwei Stunden später ist er wieder dran: Ich habe fantastische Nachrichten für Sie, der Kunde bietet Ihnen "zwo". Das ist jetzt aber wirklich das allerletzte Angebot.

Wunderbar sage ich, wenn das so ist, brauchen Sie ja nun nicht mehr anzurufen.

Es gibt jetzt möglicherweise in München einen Makler, der die Welt nicht mehr versteht. Und ein paar Leute, die mich von nun an für verrückt halten.



Sonntag, 31. Oktober 2021
Oktober in Grüngold


Unten an der Isar und im Englischen Garten war heute alles versammelt, was sich nicht in Staukolonnen in die föhnigen Berge aufgemacht hat.

Doch das Isarhochufer ist auch am Sonntag erstaunlich ruhig.

Morgen soll es grau werden.



Montag, 19. Juli 2021
Isardonnern


Es wäre schon besser, wenn es in den Alpen nicht mehr regnete. Kommt nämlich alles hier vorbei.



Mittwoch, 2. Juni 2021
Abendstille im Finanzgarten


Der kleine Nachbar des Münchner Hofgartens heißt wirklich so. Nachdem der Mai so kühl und nass war (und der April nicht minder), gilt es nun, bei perfektem Wetter etwas Frühling nachzuholen.

Es ist still hier. Nur neben der Bank, auf der ich sitze und dieses Foto schieße, türmt sich der Abfall: Starbucks-Pappbecher und Pizzaschachteln.

Dafür singt eine Amsel hingebungsvoll.



Montag, 12. April 2021
Abendspaziergang


Auf dem Rasen der Kirche St. Nikolai am Gasteig picknicken junge Leute. Gezeigt wird das Idyll, nicht die Pizzaschachteln, die sich neben den Abfallkörben türmen.

Morgen soll es wieder schneien. Die Magnolien werden erfrieren.