L'amour toujours
Das Lied eines Italieners, mit französischem Titel, eingesungen von einem englisch-nigerianischen Sänger, wird als ausländerfeindliche Hymne missbraucht.
Zum Skandal scheint das erst zu werden, wenn das Kaschmirpullideppen auf Sylt tun. Zuviel orangefarbene Plörre (auch als Aperol Sprizz bekannt) gesoffen, vermutlich.
Aber die Anwälte von Papa werden dieses grenzdebile wohlstandsverwahrloste Volk schon wieder raushauen.
Schlimmer als diese (angeblich nur 5) Deppen sind nur noch die umstehenden Leute, die das offenbar nicht störte. Aber das kennt man ja.
avantgarde am Samstag, 25.05 2024, 13:33
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Ein Khan kommt selten allein
Man hätte es ahnen können: Warnungen gab es jedenfalls genug. Jetzt ist die Empörung groß: Netanjahu und Gallant könnten demnächst mit internationalem Haftbefehl des ICC gesucht werden.
Daran ist manches, ja fast alles inakzeptabel, allen voran die - absichtlich erfolgte? - Gleichsetzung mit den Führern der Hamas, die das entsetzliche Morden des 7. Oktobers zu verantworten haben. Eine Barbarei, die von vielen gerne vergessen wird, an die uns aber die Beisetzung von Shani Louk noch einmal ausdrücklich erinnert.
Mantraartig wird zwar wiederholt, dass Israel - natürlich, logo, eh klar - das Recht habe, sich gegen diese Massaker zu wehren, zu verteidigen, weitere Barbareien unterbinden dürfe, aber halt nicht so. Wie genau aber soll sich Israel gegen einen Feind verteidigen, der sich unter die Zivilbevölkerung mischt, diese als Schutzschild missbraucht und jede Aktion Israels in einen Angriff auf die Zivilbevölkerung umwandelt?
Warum dauern die Kämpfe eigentlich schon über ein halbes Jahr? Als könnte Israel dieses kleine Territorium nicht binnen Tagen erobern, zerstören, auslöschen? Genau das passiert aber gerade nicht. Deshalb dauert es auch so lang.
Sicher, die harten Worte der ersten Tage waren nicht hilfreich, das Kappen der Wasserversorgung auch nicht (wurde nach wenigen Tagen aufgehoben), und sicher ist es im Verlauf der Kämpfe auch zu inakzeptablen Aktionen der IDF gekommen. Die natürlich untersucht werden müssen. Aber das kann - oder sollte - der demokratische Staat Israel selbst tun.
Ich habe keine Sympathien für Netanjahu, aber wer sagt, Israel begehe Kriegsverbrechen, der muss auch sagen, wie er sich den Kampf gegen die Hamas-Terroristen vorstellt. "So nicht" ist wohlfeil. Israel ist der einzige Staat der Welt, der sich seit seiner Gründung tagtäglich gegen seine Auslöschung wehren muss, und daran wird sich so schnell nichts ändern.
Beendet die Hamas den Terror, beendet sie damit auch das Leiden der Bevölkerung von Gaza, die sie quasi in Geiselhaft genommen hat.
Der ICC hat allen Antisemiten dieser Welt eine bequeme Rechtfertigung für ihr Tun gegeben. In Israel wird sich dagegen das Gefühl verstärken: Wir sind allein, nur wir selbst können uns verteidigen.
Aber kann Israel das wirklich allein?
Aus jenem fernen Land weht tödlich Atem mir ins Herz
Ich musste eine Grabrede halten. Auf meinen besten Freund in diesem fernen Land. Auf dem Friedhof des Neujungfrauenklosters. Nikolai Wassiljewitsch Gogol ruht hier, auch Michail Afanassjewitsch Bulgakow, der große Meister. Doch auch Nikolai Erastowitsch Bersarin, welch seltsame Fügung.
Ich erkenne dieses Land nicht wieder.
Nie war der Schneematsch grauer, so grau wie die Gesichter der uniformierten Beobachter der Bestattung, steinern wie die Mauern auf dem Platz, den sie den "schönen" nennen.
Verloren ist mir die Seele dieses Landes.
(mit Anleihen an A.E. Housman)
avantgarde am Samstag, 18.05 2024, 14:21
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Man stelle sich mal vor
Auf der Berlinale hätte ein kurdischer Film gewonnen, und die Filmemacher hätten beklagt, dass Erdogan in Syrien und der Türkei Kurden abschlachten lässt. Der türkische Botschafter hätte darauf heftig protestiert und der Kulturszene Antiislamismus und Antiturkismus vorgeworfen.
Wie wäre wohl die politische Reaktion darauf ausgefallen?
Und nein, ich halte den Vorwurf des Genozids an Israel nicht für angemessen. Der IGH ist allerdings immerhin der Meinung, dass man dem nachgehen müsse. Jedenfalls müsse Israel mehr tun, um genozidale Aktionen zu verhindern.
Ja, die Vorwürfe auf der Berlinale waren größtenteils sehr einseitig formuliert. Grund genug für schattenwerfende Zwerge, gleich die Förderung von Kultur ganz einzustellen.
Zitat aus dem Schauspiel "Schlageter" (1933), von Hanns Johst (1890-1978):
"Nein, zehn Schritt vom Leibe mit dem ganzen Weltanschauungssalat... Hier wird scharf geschossen! Wenn ich Kultur höre... entsichere ich meinen Browning!"
PS: Das Traurige an der Berlinale ist nicht, was gesagt wurde. Sondern dass es unwidersprochen blieb.