Eine Frage an Alice Schwarzer
Schon wieder darf sie bei der mit ihr "befreundeten" Sandra Maischberger ihre unsäglichen Ukraine-Schwurbeleien verbreiten.

Warum fragt sie eigentlich niemand: Was genau wird passieren, wenn die Ukraine keine militärische Unterstützung mehr erhält? Was genau wird Russland dann tun?

Um Frieden ansuchen? Weil der Gegner nicht mehr kann?

Warum sind Sie nicht ehrlich und sagen: Die Ukraine soll kapitulieren, damit wir wieder unsere Ruhe haben. Sie soll jeden Diktatfrieden Russlands akzeptieren. Sie soll alle Gebiete aufgeben, die Russland will. Warum nicht gleich alles? Das will Russland nämlich.

Die ukrainischen Frauen sollen hinnehmen, dass...

Sie wagen es noch, sich Feministin zu nennen?

Ach ja, und Sie sind auch gemeint, Frau Maischberger. Schnell das Thema wechseln, wenn ein intelligenter junger Mann (edit: der Journalist Vassili Golod) der unsäglichen Ikone in punkto Ukraine Kontra gibt. Wie souverän.




bersarin am 04.12 2022, 09:48  |  Permalink
Ganz genau das ist es: Man kann Schwarzer ja einladen. Aber dann sollte das kein Sonntagsspaziergang sein, sondern mittels konkreter und scharfer Fragen muß man sie zur Antwort nötigen und der Talkmaster muß auch, wenn es denn keine weiteren Gäste gibt, aufzeigen, was passiert, wenn Rußland siegt. Verhandeln in Putins Sinn ist eben nicht "verhandeln", sondern es heißt für die Ukraine "kapitulieren" und damit die Aufgabe ihrer Souveränität. Und aus diesem Grunde, um Putin an den Verhandlungstisch zu zwingen, bin ich inzwischen auch dafür, den Krieg auf russisches Territorium auszuweiten. Damit auch die Russen bemerken: Der Krieg findet nicht irgendwo statt, sondern er kommt nach Rußland.

Sowieso seltsam: da bombardiert Putin, genozidal muß man es wohl schon nennen, Zivilisten und ziviele Gebäude wie Kindergärten, Schulen, Krankenhäuser, Kraftwerke und beschwert sich dann wenn die Ukraine gleiches mit gleichem vergilt. Für jedes beschossene Kraftwerk in der Ukraine ein beschossenes Kraftwerk in Rußland

bersarin am 04.12 2022, 10:58  |  Permalink
Und den Russen sollte man den Tip geben, daß sie die Brücke von Kertsch gar nicht erst wieder zu reparieren brauchen, solange Kraftwerke und andere zivile Einrichtungen in der Ukraine beschossen werden. Putin und Rußland verstehen nur eine einzige Sprache: das ist die der Härte. Wer den Bombenkrieg in die Ukraine trägt, der sollte sich vielleicht erinnern, was ab 1940 mit dem Deutschen Reich passierte, nachdem dieses England bombardierte, insbesondere in Hamburg und Dresden, aber auch Schweinfurt, Essen und viele andere Städte. Die Ukraine muß militärisch dahin gebracht werden, daß für jedes bombardierte Kraftwerk in der Ukraine zwei in Rußland beschossen werden. Gleiches gilt für Schulen und Krankenhäuser. Eine einfache und verständliche Sprache.

avantgarde am 04.12 2022, 14:31  |  Permalink
Ich hoffe, dass die Ukraine dem barbarischen Beispiel Russlands nicht folgt und russische Schulen und Krankenhäuser nicht antastet.

manhartsberg am 04.12 2022, 16:10  |  Permalink
bersarin, das kannst Du doch nicht ernst meinen.

bersarin am 04.12 2022, 18:16  |  Permalink
Na ja, die Engländer haben auch nicht groß danach gefragt, ob sie bei der Operation Gomorrha 1943 Zivilisten, Krankenhäuser und Schulen angreifen. Und wenn der Beschuß ukrainischer Zivileinrichtungen durch die Russen weiter anhält? Was dann tun? Die Russen nämlich können diese Art von genozidaler Kriegsführung noch jahrelang fortsetzen. Der Krieg findet nämlich nicht auf russischem Territorium statt. Die Ukraine hält diesen Krieg sicherlich nicht drei weitere Winter durch. Und wenn, dann haben wir - was Putin sicherlich sich wünscht - eine Syrisierung der ukrainischen Gesellschaft, was die Zerstörungen durch Raketen anbelangt. Und auch das wirkt sich auf die Kriegsmoral in der Ukraine aus. Und wenn dem so ist, dann, da muß ich dem nörgler fast recht geben, ist es sinnvoller den Krieg zu beenden und Territorien abzutreten. Oder aber die Ukraine hat die Absicht, diesen Krieg zu gewinnen. Und dann MUSS er auf russischem Territorium weitergeführt werden. Zunächst mit Angriffen auf Infrastruktur, auf Kraftwerke und Treibstoffdepots, auf Häfen und andere Einrichtungen, die für Transport und Versorung wichtig sind. Und wenn Rußland nicht einlenkt, muss man sehen, wie sich die Sache ausweiten läßt. Es liegt an Putin, wie es weitergeht.

bersarin am 04.12 2022, 18:27  |  Permalink
Und nein: Man muß sich in den Methoden nicht Putin angleichen. Aber es ist eben auch nicht nur Putins Krieg, sondern es ist der Krieg der Russen gegen die Ukraine. Und solange kein nennenswerter Protest in Rußland erfolgt, der den blutigen Lurch aus Moskau wegfegt, solange trifft auch das Volk der Russen eine große Schuld an diesem Krieg. Und in diesem Sinne bin ich schon der Meinung, daß nun auch die Russen merken müsen, was ein Krieg sie kostet, anstatt daß sie in ihren stillen und verborgenen Kämmerleins lautlos klagen. Es müssen vielleicht keine Krankenhäuser sein und keine Schulen, aber es muß eben doch eine Reaktion erfolgen, daß man auch in Rußland bemerkt: Der Krieg kostet etwas. Und er findet nicht nur in der Ukraine statt.

avantgarde am 05.12 2022, 12:57  |  Permalink
Den Krieg ins Land des Angreiferstaats zu tragen hört sich zunächst plausibel an, bewirkt aber oft das Gegenteil.

Vielen Russen wird zunehmend bewusst, dass sie im Unrecht sind, und das, was sie in der Ukraine anrichten, findet seinen Weg nach Russland. Kriegsbegeisterung findet man in der russischen Bevölkerung kaum noch, die Opfer werden immer spürbarer.

Massive Angriffe der Ukraine auf Russland würden der Propaganda Putins in die Hände spielen. Seht, das sind genau die Nazibarbaren, von denen wir gesprochen haben, und dahinter steht die NATO. Jetzt geht es ums Ganze, um Mütterchen Russland.

Nein, die Ukraine sollte ihr eigenes Land befreien und den Zoll, den Russland für seine Aggression zu zahlen hat, weiter erhöhen. Aber bitte nicht mit gleicher menschenrechtswidriger Münze heimzahlen. Das würde der Ukraine auch Unterstützung im Westen kosten.

Und ohne die ist kein Überleben möglich.

bersarin am 05.12 2022, 13:42  |  Permalink
"die Ukraine sollte ihr eigenes Land befreien" Ohne einen Frieden mit Rußland wird es mit dem Befreien nichts. Denn Rußland hat unendlich viel Zeit, immer wieder die Ukraine zu bombardieren. Zumal, wenn keine Gegenreaktionen erfolgen, weil die Ukraine Rußland nicht beschießen soll.

Auf die Russen würde ich in diesem Krieg keinen Cent setzen: Wenn man ihnen sagt: "Zieh in den Krieg!" zieht der Muschik für Putin in den Krieg, wenn man ihnen sagt "Spring aus dem Fenster", dann springen sie für Putin aus dem Fenster. Die Russen haben nur in geringem Ausmaß gegen Putins Krieg demonstriert. Sie sind in der Tendenz für Putin, so wie die Deutschen in der Tendenz für Hitler und seinen Krieg waren - oder sie haben eben geschwiegen. Was nun die Russen zu Angriffen aufs eigene Land sagen, ist inzwischen, nach einem dreiviertel Jahr Krieg irrelevant. Zumal die meisten sowieso Putins Narrative nachbeten und glauben. Ob die Russen nun für oder gegen den Krieg sind, spielt in Putins Handlungen keine Rolle. Solange eben keine Massenerhebungen geschehen, wie im Iran. Und solange das nicht der Fall ist und alle in ihrer stillen Kammer laut schweigen, daß sie auf alle Fälle gegen den Krieg sind, wird der Krieg gegen die Ukraine weitergehen. Und solange die Ukraine nicht auf die Krim vorrücken kann und den Donbas erobert, wird dieser Krieg ein Stellungskrieg bleiben, bei dem die Ukraine das Nachsehen hat. Und auch für die europäischen Verbündeten der Ukraine ist ein solcher auf Dauer gestellter Krieg nicht ewig durchführbar. Anders als in Diktaturen gibt es nämlich in Demokratien Wahlen. Und bei der nächsten Wahl in Frankreich können wir alle uns ausrechnen, was passiert. 2024 ist zudem Europawahl.

Rußland ist in der Welt eben nicht isoliert, sondern gut vernetzt. Rußland kann diesen Krieg noch zwei, drei, vier oder fünf oder sechs Jahre führen. Die Ukraine kann das nicht. Sie ist bereits zerstört und derangiert. Und jeden Tag Luftangriffe auf Kiew und andere Regionen. In diesem Sinne würde ich dann tatsächlich dem Nörgler recht geben: Es ist, wenn in einem Jahr keine Fortschritte erfolgt sind, besser mit Putin zu verhandeln und Gebiete abzutreten als derartiges Leid weiter zu erdulden. (Allerdings müssen das die Ukraine selbst entscheiden.) Oder aber die Ukraine wehrt sich, rückt auf die Krim und in den Donbas vor und greift auch russisches Territorium an. Angefangen bei Kraftwerken, um die russische Infrastruktur zu schäden. Was nun die Russen dazu sagen, ist vollkommen egal. Sie werden diesen Krieg nicht entscheiden. Und daß Rußland diesen Krieg begonnen hat, wissen inzwischen auch die meisten Russen. Spätestens nach der Mobilisierung. Vielleicht hat der Beschuß der Infrastruktur und der Kraftwerke auch den gegenteiligen Effekt: daß sich nun doch mehr Russen auflehnen. Eine Versuch wäre es wert. Man kann es ja auch austesten. Im Sinne der kleinen Nadelstichen.

bersarin am 05.12 2022, 13:47  |  Permalink
Andererseits sind das eben Entscheidungen, die in Absprache mit den westlichen Verbündeten getroffen werden. Diese sollten sich allerdings klarmachen, daß der Krieg vor allem von der Unterstützung der Bevölkerung im gesamten freien Europa getragen wird. Und da sehe ich erhebliche Probleme und bin wenig zuversichtlich. Insofern ist ein Sieg innerhalb des nächsten Jahres auf irgend eine Weise erforderlich.

bersarin am 05.12 2022, 13:56  |  Permalink
Ansonsten: Ich kann zwar nachvollziehen, was Du meinst, Avantgarde. Aber ich denke nicht, daß die Ukraine zwei, drei oder vier solche Kriegswinter wirklich übersteht. Und was die daraus resultierenden Flüchtlingsbewegungen aus dem Osten (und dazu noch solche aus Afrika und dem Nahen und Mittleren Osten) für die EU bedeutet, können wir uns alle selbst ausrechnen.

Wenn nicht irgend ein überraschendes Ereignis eintritt, das eine historische Wende zeitigt, dann sehe ich keine andere Chance als die, Rußland auch mit militärischen Mitteln wirtschaftlich zu schwächen. Zumindest dann, wenn in den nächsten sechs oder acht Monaten keine Offensive der Ukraine geschieht, so daß große Teile des Territoriums zurückerobert werden können bzw. die Situation vor dem 23.2.2022 wiederhergestellt wäre

Ein auf Dauer gestellter Krieg gegen die Ukraine wäre das schlimmste, was vorstellbar ist. Und im Augenblick ist Putin nicht bereit, zu verhandeln. Ganz im Gegenteil: er setzt seine Angriffe fort und pressiert. Die Zerstörung der Brücke von Kertsch zumindest wäre ein Anfang, um zu zeigen, daß es auch anders herum geht. Putin wird dann verhandeln, wenn er merkt, daß es ihm selbst ans Leder geht. [Und an irgend einen Sturz von Putin glaube ich nicht, und wenn das geschieht, dann werden die Leute, die nachfolgen vermutlich noch schlimmer sein, so daß man sich Putin zurückwünscht.]

bersarin am 05.12 2022, 14:11  |  Permalink
Heute abend ZDF-Info
und zwar die Sendung "Putins Propagandamaschine - das manipulierte Volk". Und auch schon um 19:30 Uhr eine Sendung zu Putin

https://www.zdf.de/dokumentation/zdfinfo-doku/putins-propagandamaschine-das-manipulierte-volk-100.html

Schon wenn ich solches lese, glaube ich nicht, daß es irgendwie noch auf das russische Volk ankommt. Wenn Putin morgen den totalen Krieg verkündet, dann werden die Russen auch dort mittrotten und mitmachen.

avantgarde am 05.12 2022, 15:22  |  Permalink
Russland hält keine drei oder vier Jahre Krieg aus, wenn man es nicht zur Ruhe kommen lässt. Solange der Westen die Ukraine mit den geeigneten Waffen unterstützt, wird Russland kaum noch Geländegewinne machen, vielmehr weiter erobertes Territorium verlieren. Die Verluste an Material, Mensch und Wirtschaftskraft steigen.

Massive Angriffe auf das russische Kernland wären kontraproduktiv. Das heißt ja nicht, dass in Treibstofflagern und auf Militärflughäfen nicht mal wieder verbotenerweise geraucht wird.

https://www.bbc.com/news/world-europe-63857451

bersarin am 06.12 2022, 10:32  |  Permalink
"Die ukrainischen Luftstreitkräfte bestätigten am Montagabend indirekt die Angriffe auf die beiden russischen Militärflugplätze. Wie die New York Times unter Berufung auf einen namentlich nicht genannten Offiziellen berichtet, wurde einer der beiden Angriffe von ukrainischen Spezialkräften unterstützt, die in der Nähe des russischen Stützpunktes aktiv waren."

Und auch die Zerstörung von Hafenanlagen im Schwarzen Meer halte ich für zielführend.

Und so muß das in Zukunft weitergehen. Alles erreichbare Militärische in Rußland muß zerstört oder sabotiert werden und die russische Armee darf sich auch in ihrer Heimat nicht mehr sicher fühlen. Und um der russischen Bevölkerung zu zeigen, daß es auch anders kommen kann und daß das laute Schweigen im stillen Kämmerlein keine wirklich gute Option ist, sollte ab und zu einmal eines der Kraftwerke in Grenznähe oder auch entfernter getroffen werden. Gezielte Schläge, die vielleicht nicht direkt die Zivilisten treffen, aber doch sehr wohl die Versorgung der Zivilisten und vor allem der Militärs.

avantgarde am 06.12 2022, 11:55  |  Permalink
Angriffe (natürlich nicht wahllose) auf militärische Ziele in Russland sind sicherlich eine gute Idee. Allein die beleidigte Reaktion ("Russland wirft Ukraine Angriff auf Militärflughafen vor") ist ja bezeichnend, und das unmittelbar nach schweren russischen Angriffen auf die ukrainische Stromversorgung. Das kann man gar nicht erfinden, so peinlich ist das eigentlich.

Schöner wäre natürlich gewesen, Putin mit seinem Mercedes (!) auf der Brücke zu erwischen.