Die Mauersegler sind eingezogen
Ganz früh am Morgen das erste leise Sriii Sriii aus dem renovierten Fensterkasten mit perfekter Südwest-Einflugschneise.
Ein strahlender Frühlingsmorgen, fast schon Frühsommer. Knallblauer Himmel, 23 Grad, Inzidenz 91.
Der Sommer kann kommen!
PS: Foto selbst geschossen.
Wunderbar! Hier hörte ich gestern Abend auch die ersten Rufe.
Bei uns fanden wir eine Taube auf dem Boden des Treppenschachts zur Waschküche, die vorher gegen das Küchengfenster meines Neffen geprallt war, und viele verstreute Federn. Ihr fehlte, außer dass sie Federn gelassen hatte nichts, nach einer Weile war sie weg. Also sind wieder Falken unterwegs. Die einzige Möglichkeit, mit der eine Taube sich retten kann ist es, ganz eng an der Hauswand zu fliegen und sich dann fallen zu lassen und an einer Stelle zu landen wo der Falke sie nicht packen kann.
Ich hoffe, dass meine Mauersegler flink genug sind, um Falken zu entgehen.
Für Falken und Krähen sind Tauben sicherlich die lohnendere Beute. Da ist mehr dran und sie sind nicht so schnell.
Mauersegler haben (leider) nicht so viel Erfahrung mit den immer zahlreicher angesiedelten Falken. Aber in der Regel erwischt der Falke nur einen sehr geschwächten Vogel.
Bei mir saßen öfters Krähen auf dem Dachfirst, in gefährlicher Nähe zum Nistkasten. Da hat eine Schutzvorrichtung geholfen.
Der einzige Falke der einen Mauersegler erwischt ist der (seltene) Baumfalke. Bei uns in der Stadt sind Wanderfalken, die leben hier als spezialisierte Taubenjäger. Drosseln sind ihnen als Beute schon zu klein. Der einige Vogel der Krähen jagt ist der Uhu, Habichte nur wenn die Krähe sich am Boden befindet.
In unserer Innenstadt gibt es etliche Turmfalken, die brüten in Kirchtürmen. Und in dem Stadtteil, in dem meine Mutter bis vor kurzem wohnte, saß ab Juni immer ein Sperber-Junges auf dem Dachfirst. Der sah seine jagende Mutter schon von Weitem und fing laut zu rufen an.
Beide für Mauersegler ungefährlich. Turmfalken brüteten auch mal bei uns im Garten, hoch oben in der Fichte, in der vorher Elstern brüteten und inzwischen Krähen und Tauben.
Ich habe da anderes gehört. Sogar, dass Turmfalken Nistplätze von Mauerseglern belauern.
In der Münchner Altstadt sind natürlich gleich mehrere Kirchtürme ganz in der Nähe, in denen Turmfalken nisten.
Nicht jeder Falke, der auf einem Turm horstet ist auch ein Turmfalke. Bei uns sind praktisch alle Kirchtürme mit Wanderfalken belegt. Der Turmfalke schlägt seine Beute ausschließlich am Boden und ist ein fast reiner Mäusejäger.
Selten schlagen sie Spatzen, aber immer am Boden. Also, wer als Falke Mauerseglernester belauert ist Wander- oder Baumfalke.
Dann bin ich froh, dass in den Kirchtürmen unserer Innenstadt tatsächlich Turmfalken nisten.
Hoffentlich wissen die Turmfalken, dass sie sich nicht wie Baumfalken zu benehmen haben.
Der Vogel bei uns hat wieder zugeschlagen und eine Krähe am Horst angefallen, die nur teilgerúpft entkommen konnte. Über ein Meter Spannweite. Das ist ein ausgewachsener Habicht, mitten in der Großstadt!
"Meine" 2 Turmfalken hier lassen alle Nester in Ruhe, die fangen nur Mäuse, schon Jahre. Dieser Tage saß jetzt mal einer sogar auf der Fensterbank.
Momentan ist es ja nasskalt in München, gar kein Mauerseglerwetter.
Ja, diesmal ist es endlos Aprilwetter. Als ich eben nach Hause kam, hörte und sah ich sie aber hoch über der ruhigen Kreuzung fliegen. Früher zogen sie ihre Kreise in der Nähe meines Balkons, so dass ich sogar
das Rauschen ihrer Flügel hörte.
Was die Inzidenz in diesem Beitrag zu suchen hat, erschließt sich mir nicht, aber das Foto ist Ihnen wirklich gut gelungen!
Ich habe mir die Kommentare gerade nur deshalb durchgelesen, weil ich nachsehen wollte, ob jemand der Kommentatoren das gelungene Foto würdigen würde, aber es war zu erwarten, dass es nicht so sein würde, weil das Loben offenbar nicht mehr in Mode ist.
Der süße Mauersegler hat Sie offenbar auch bemerkt, denn er schaut ja sogar in Ihre Richtung. Ist er danach sofort geflüchtet? Das machen die Vögel hier jedenfalls meistens und sind oft schneller verschwunden, als ich sie fotografieren kann. Deshalb tanze ich immer vor Freude herum, wenn mir ein gutes Foto gelingt. Aber von einem Mauersegler habe ich bisher noch gar kein Foto, also nicht einmal ein nicht so gelungenes.
Der Mauersegler sitzt vor der Einflugsöffnung seiner Wohnung (was er selten tut). Ich habe aus dem Fenster nach oben fotografiert. Er (oder natürlich sie) guckte etwas, flüchtete aber nicht. Hab mich auch sehr langsam bewegt. Das war übrigens noch das unrenovierte Fenster. Der Mauerspalt blieb aber erhalten und der Rollädenkasten (ohne Rolläden) auch, in dem die beiden nisten.
Den Anflug zu fotografieren ist mir noch nicht gelungen, das geht einfach zu schnell.
Meine Mieter sind gar nicht menschenscheu. Menschen begegnen ihnen ja kaum. Ich kann sogar am offenen Fenster stehen, und sie fliegen unbeeindruckt an. Nur wenn ich mit den Armen fuchtele (was ich genau einmal gemacht habe), bricht er den Anflug ab. Stehe ich dann wieder ruhig, ist er eine Minute später wieder da.
Was ich vergessen habe zu erwähnen. Ich habe die anderen Fenster jetzt ebenfalls mauerseglerfreundlich gestalten lassen. Dieses Jahr ist die Einzugszeit schon rum, aber vielleicht nächstes Jahr...
In vorübergehende Kältestarre sind sie diesen Mai (noch) nicht verfallen. Es war und ist zwar meist empfindlich kühl und feucht, aber mit sonnigen Aufwärmphasen.
Wer dämmen muss, dem empfehle ich:
www.lbv-muenchen.de/mauersegler-baubuch
Ich überlege, unterhalb des Dachüberstands im Herbst weitere Nistkästen anzubringen. Es werden ja immer mehr Segler wohnungslos, und sie nisten durchaus gerne in Gesellschaft anderer Segler.
Sehr gerne.
Es freut mich für Sie und den Mauersegler, dass er sich bei Ihnen so sicher fühlt, dass er nicht weggeflogen ist oder sich in dem Kasten versteckt hat, denn meine Wildvögel kapieren es einfach nicht, dass ich ihnen nichts Böses will oder antue, wenn ich sie fotografieren möchte. Und das, obwohl ich sie schon seit Jahren füttere und ihnen Wasser gebe. Sie fressen zwar ganz in Ruhe auf der Fensterbank, wenn ich direkt neben ihnen staubsauge, aber sobald ich die Kamera auf sie richte, flüchten sie, so schnell sie können. Aber wenn kein Futter mehr da ist, klopfen sie mit ihren Schnäbeln gegen die Fensterscheibe und schauen mich an, als wollten sie mich darauf aufmerksam machen, dass ich das Futter auffüllen muss. Was ich dann natürlich auch tue.
Sie haben mich also gut im Griff, meine Wildvögel. ;)
Vögel im Flug zu fotografieren, ist natürlich besonders schwer.
Ich finde es toll, dass Sie den Mauerseglern Nistplätze anbieten und sie sie annehmen, denn leider ist es ja wirklich nicht so leicht für sie und die anderen Vögel, geeignete Nistplätze zu finden.
Ich habe zwar nur einen Nistkasten aufgehängt, aber dafür habe ich viele hohe Bäume und Hecken, in denen sie ihre Nester bauen und nisten (können) und auch immer genug Baumaterial dafür. Aber der Vorteil an dem Nistkasten ist, dass ich ihn so positioniert habe, dass ich ihn gut im Blick habe und die Vögel beobachten und auch manchmal fotografieren kann. Letztes Jahr konnte ich dabei zusehen, wie die Jungen zum ersten Mal aus dem Nistkasten herausgeschaut und ihn dann nacheinander verlassen haben. Dabei sind mir einige richtig süße Fotos gelungen und was mich besonders beeindruckt hat, ist, wie schnell sie mit den Flugübungen begonnen haben und dann losgeflogen sind.
Das Schöne ist, dass ich in den nächsten Jahren die Nistmöglichkeiten stark erweitern könnte. Momentan ist es ja nur ein Pärchen. Zwei weitere Fenster sind jetzt ebenfalls mauerseglerfreundlich. Da die Fensterkästen groß sind, könnte man die aber locker unterteilen. Dann wäre schon Platz für 6 Pärchen. Plus Nistkästen... es könnte ein echtes Mauerseglertraumhaus werden.
Wir haben einen Futterkasten mit eingebauter Kamerafalle. Vielleicht gibt es hierzu bei mir ja demnächst was zu sehen.